Bienen ABC

Hier kannst du Interessantes über Bienen, deren Geschichte und deren artgerechte Haltung nachlesen.


Aufbau einer Beute

Moderne Magazinbeuten bestehen aus oben und unten offenen Holz oder Kunststoffkisten, den Zargen. Sie haben einen Deckel und Seitenwände, weil auch Bienen nicht gerne frieren oder im Regen stehen. Unten sind Beuten mit einem Boden abgeschlossen. Für die Wärmedämmung sorgen zusätzlich Stroh oder Styropor. In einer gut gedämmten Beute können die Bienen auch in kalten Wintern die Temperatur konstant bei 15 Grad halten. Und im Sommer wird es ihnen darin nicht zu heiß. Die Bienen fliegen durch das Flugloch ein und aus, das gleichzeitig für frische Luft sorgt. Häufig halten sich die Bienen auch am Flugloch auf und sorgen mit kräftigem Fächeln für Durchzug. Die Waben bauen sie nicht irgendwohin, sondern in die Rähmchen. Hilfreich ist dabei eine Mittelwand als stabile Grundlage mit eingeprägter Sechseck-Struktur. Auf ihr bauen die Bienen ihre Wabenzellen, sie entspricht dem Fundament eines Hauses. Aber auch ohne diese Mittelwand bauen Bienen die Waben im Sechseck-Muster. Die Rähmchen lassen sich später leicht herausnehmen, damit der Honig geschleudert werden kann. Häufig sind sie mit Abstandhaltern aus Holz oder Kunststoff versehen. So bleibt zwischen den Waben genügend Freiraum, in dem die Bienen sich bewegen können: die sogenannte Wabengasse. Einige Bauteile müssen je nach Jahreszeit angepasst werden. Im Frühjahr und Sommer, wenn viele Sammlerinnen unterwegs sind, wird das Flugloch weiter geöffnet, damit es keinen Stau gibt. Der obere Teil der Beute erhält dann eine zusätzliche Zarge, den Honigraum. Im Winter wird das Flugloch verkleinert, damit der Wind nicht hineinpfeift und Mäuse oder andere ungebetene Gäste draußen bleiben.


Trachtpflanzen

Pflanzen, die besonders viel Nektar erzeugen und deshalb gern von Honigbienen besucht werden, heißen Tracht- oder Bienenweidepflanzen. Das können Bäume wie Linden oder Robinien sein, aber auch Kulturpflanzen wie Raps oder Buchweizen. Auch einige wild wachsende Kräuter sind wichtig für die Bienen. Die auf Brachland wachsende Goldrute gilt vielen als Unkraut – die Bienen lieben sie. Besonders viel Nektar haben Weißer Steinklee und Oreganozu bieten. Aus einem Hektar Tracht können über 200 Kilogramm Honig gewonnen werden. Würde man ein Fußballfeld komplett mit Oregano bepflanzen, bekämen alle Spieler beider Mannschaften zehn große Gläser Honig. Und Schiedsrichter und Ersatzbank wären auch noch versorgt. In anderen Erdteilen suchen sich die Bienen exotischere Pflanzen aus. In Neuseeland gibt es Honig vom Manukabaum, in den USA vom Tulpenbaum. In Australien schätzt man Eukalyptushonig und in vielen wärmeren Ländern Honig aus Orangenblütennektar. Der Nektar einiger Pflanzen, etwa des Rhododendrons oder der Rosmarinheide, ist für den Menschen giftig. Die Bienen stört das nicht, sie verarbeiten ihn ebenfalls zu Honig. Wer solchen Honig isst, muss ins Krankenhaus. Es gibt auch Honig aus Honigtau, einer flüssigen Ausscheidungvon Kleininsekten wie Blatt- oder Schildläusen. Diese ernähren sich von Pflanzensäften, die hauptsächlich aus Wasser und Zucker bestehen. Überschüssiges Zuckerwasser lassen sie als klebrige Tröpfchen an Blättern und Zweigen zurück. Besonders viel Honigtau findet sich auf Tannen und Fichten. Die Bienen sammeln ihn ein und machen Waldhonig daraus. Die Natur lässt eben nichts umkommen.